Geschäftsverlauf
Im Geschäftsjahr 2021 verzeichnete die Weltwirtschaft im Zuge der Erholung von den Beeinträchtigungen durch die Covid-19-Pandemie ein positives Wachstum. Die weltweite Nachfrage nach Fahrzeugen stieg im Vergleich zum Vorjahr an. Der Volkswagen Konzern lieferte unter anhaltend herausfordernden Marktbedingungen 8,9 Millionen Fahrzeuge an Kunden aus.
WELTWEITE AUSBREITUNG DES CORONAVIRUS (SARS-COV-2)
Ende 2019 wurden in China erste Fälle einer Atemwegserkrankung mit teilweise tödlichem Verlauf bekannt, die auf ein neuartiges Virus aus der Familie der Coronaviren zurückzuführen ist. Ab Mitte Januar 2020 traten auch Infektionen außerhalb Chinas auf. Die Zahl der infizierten Personen entwickelte sich im Verlauf des Jahres 2020, zeitlich und regional unterschiedlich, sehr dynamisch. Weltweit wurden auf nationaler Ebene und mit spezifischer Intensität Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie ergriffen und angepasst, ohne letztlich die Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 unter Kontrolle bringen zu können. Zudem wurden von der Kommission der Europäischen Union sowie von zahlreichen Regierungen in Europa und auch in anderen Regionen Hilfspakete zur Unterstützung der Wirtschaft verabschiedet und konjunkturstützende Maßnahmen eingeleitet, um den Beeinträchtigungen infolge der Covid-19-Pandemie entgegenzuwirken. Über das gesamte Jahr 2020 hinweg brachte die weltweite Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 massive Beeinträchtigungen in sämtlichen Bereichen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens mit sich.
Auch im ersten Quartal 2021 setzte sich das überwiegend dynamische Infektionsgeschehen vielerorts fort. Damit einhergehend hielten die Beeinträchtigungen – wie Kontakt- und Mobilitätsbeschränkungen oder Einschränkungen der Geschäftstätigkeit – in weiten Teilen der Welt an. Mit zunehmender Verfügbarkeit von Testkapazitäten und Impfstoffen haben einzelne Länder weitergehende Öffnungen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens zugelassen. Insbesondere in China führten die ergriffenen Maßnahmen zu einer Rücknahme der Einschränkungen. Im zweiten Quartal 2021 waren im überwiegenden Teil der Welt die Neuinfektionen zunächst rückläufig, was zu weiteren Lockerungen der zur Eindämmung der Pandemie getroffenen Maßnahmen führte. In einzelnen Ländern war jedoch ab der Jahresmitte ein erneuter Anstieg der Infektionszahlen zu verzeichnen, der vor allem auf neue Varianten des Coronavirus SARS-CoV-2 zurückzuführen war. In der Folge traten situationsbezogen Einschränkungen wieder in Kraft. Das dritte Quartal 2021 war in den meisten Regionen der Welt von einer rückläufigen Entwicklung der Neuinfektionen geprägt. In diesem Zusammenhang nahmen viele Länder abhängig vom jeweiligen Fortschritt ihrer Impfkampagne die bestehenden Einschränkungen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens weitgehend zurück. Auch zeitweise wieder ansteigende Fallzahlen – vor allem im Zusammenhang mit einer zunehmenden Reiseaktivität – führten nur in seltenen Fällen zu einer erneuten Verschärfung der Maßnahmen. Im Verlauf des vierten Quartals registrierten zahlreiche Länder weltweit vor allem aufgrund neuer Varianten des Coronavirus SARS-CoV-2 einen teilweise sehr dynamischen Anstieg der Infektionszahlen, was insbesondere in Abhängigkeit zum jeweiligen Impffortschritt wieder zu Einschränkungen führte.
Auch im Jahr 2021 hatte die weltweite Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 insgesamt erhebliche Beeinträchtigungen in sämtlichen Bereichen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens zur Folge.
ENTWICKLUNG DER WELTWIRTSCHAFT
Die Weltwirtschaft erholte sich im Jahr 2021 infolge der zeitweisen Lockerungen vieler restriktiver Maßnahmen und verzeichnete ein Wachstum von 5,6 (−3,4) %. Die durchschnittliche Expansionsrate des Bruttoinlandsprodukts (BIP) lag sowohl bei den fortgeschrittenen Volkswirtschaften als auch bei den Schwellenländern weit über dem Wert des Vorjahres. Positiv wirkten die Fortschritte vieler Länder bei der Verabreichung von Impfstoffen an die Bevölkerung, während das Auftreten neuer Virusvarianten national wieder zu steigenden Infektionszahlen führte. Auf nationaler Ebene war die Entwicklung auch davon abhängig, inwieweit die Covid-19-Pandemie ihre negativen Auswirkungen jeweils entfaltete und mit welcher Intensität Maßnahmen zu deren Eindämmung ergriffen wurden. Die Regierungen und Notenbanken zahlreicher Länder hielten an ihrer expansiven Fiskal- und Geldpolitik fest. Entsprechend blieb das Zinsniveau vergleichsweise niedrig. Die Preise für viele Energie- und sonstige Rohstoffe stiegen im Durchschnitt gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich an, wobei Engpässe bei Vorprodukten und Rohstoffen zunahmen. Im weltweiten Durchschnitt erhöhten sich die Verbraucherpreise schneller als im Jahr 2020; der globale Güterhandel wuchs im Berichtsjahr.
Europa/Übrige Märkte
Die Wirtschaft in Westeuropa verzeichnete im Jahr 2021 mit 5,4 (−6,5) % insgesamt ein deutlich positives Wachstum. Diese Entwicklung war bei allen nord- und südeuropäischen Ländern zu beobachten. Grund dafür war unter anderem die in vielen Ländern gestiegene Resilienz der Wirtschaft gegenüber hohen Infektionszahlen. Zugleich wurde die wirtschaftliche Erholung durch zwischenzeitlich geltende nationale restriktive Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie und teilweise daraus resultierende Ungleichgewichte zwischen Angebot und Nachfrage belastet.
Für Unsicherheit sorgte im Geschäftsjahr 2021 darüber hinaus der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU) und das damit verbundene neue Handels- und Kooperationsabkommen.
In den Volkswirtschaften Zentral- und Osteuropas stieg das reale absolute BIP im Jahr 2021 mit 5,6 (−2,4) % deutlich. Dabei erhöhte sich die Wirtschaftsleistung in Zentraleuropa um 6,4 (−2,1) % und in Osteuropa um 4,2 (−2,8) %. Diese Entwicklung war ebenfalls in Russland zu beobachten: Die Wirtschaftsleistung der größten Volkswirtschaft Osteuropas wuchs um 4,3 (−2,9) %.
In der Türkei stieg die Wachstumsrate des BIP im Gesamtjahr 2021 auf 10,3 (1,6) % bei gleichzeitig hoher Inflation und Abwertung der lokalen Währung. Südafrika wies bei anhaltenden strukturellen Defiziten und politischen Herausforderungen im Berichtsjahr mit 4,7 (−6,4) % eine deutliche Zunahme des BIP auf.
Deutschland
Deutschlands Wirtschaftsleistung verzeichnete im Berichtsjahr mit 2,7 (−4,9) % eine positive Wachstumsrate. Im Verlauf des Jahres erholte sich der Arbeitsmarkt: Die Arbeitslosenquote und die Zahl der Kurzarbeiter sanken. Im Zuge der zwischenzeitlichen Lockerungen im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereich verbesserte sich das Vertrauen der Verbraucher und der Unternehmen und lag durchschnittlich über dem jeweiligen Niveau des Vorjahres. Im Industrie- und Dienstleistungssektor erhöhte sich das Vertrauen deutlich.
Nordamerika
Das Wachstum der US-amerikanischen Wirtschaftsleistung stieg trotz eines zeitweise dynamischen Infektionsgeschehens innerhalb des Berichtsjahres um 5,7 (−3,4) %. Zur Stärkung der Wirtschaft beschloss die US-Regierung im ersten Quartal 2021 ein weiteres umfangreiches Förderpaket. Die US-Notenbank hielt neben weiteren wirtschaftsstützenden Maßnahmen am niedrigen Zinsniveau fest. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung verzeichneten eine rückläufige Entwicklung. Dies schlug sich entsprechend auf die Arbeitslosenquote nieder, die im Berichtsjahr im Vergleich zum Vorjahr deutlich sank, mit 5,4 (8,1) % aber noch über dem Vorkrisenniveau von 2019 lag.
Im Nachbarstaat Kanada stieg das BIP um 4,6 (−5,2) % und in Mexiko um 5,5 (−8,4) %.
Südamerika
Die Wirtschaft Brasiliens verbuchte in 2021 trotz hoher Infektionszahlen einen Anstieg von 4,4 (−4,2) %. Argentinien verzeichnete eine positive Wirtschaftsentwicklung mit einem Wachstum von 8,4 (−9,9) % gegenüber dem Vorjahr bei anhaltend hoher Inflation und gleichzeitig erheblicher Abwertung der lokalen Währung.
Asien-Pazifik
Die chinesische Wirtschaft, die den negativen Effekten der Covid-19-Pandemie bereits früher als andere Volkswirtschaften ausgesetzt war und im Jahr 2021 vereinzelt aufgetretenen Ausbrüchen mit einer strikten Null-Covid-Strategie begegnete, wuchs insgesamt um 8,1 (2,3) %. Indien registrierte bei zwischenzeitlich verhältnismäßig hohen Infektionszahlen mit 8,1 (−7,5) % ein starkes Wachstum. Japan verzeichnete gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum eine positive Entwicklung von 1,9 (−4,5) %.